Kompostierbare Verpackungen: Wann lohnt sich der Umstieg?

Die Vorteile von kompostierbarer Verpackungen gegenüber Verpackungen aus Kunststoff liegen auf der Hand: Sie sind umweltfreundlich und reduzieren die Abfallberge. Doch es gibt auch Nachteile, die man beachten sollte. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Kauf von kompostierbarer Verpackung achten sollten und wann es sich lohnt, auf diese Alternative umzusteigen!
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1. Kompostierbare Verpackung – was ist das und welche Möglichkeiten gibt es?
2. Welchen Sinn hat kompostierbare Verpackung?
3. Für wen eignet sich kompostierbare Verpackung?
4. Wie funktioniert die Kompostierung von Verpackungsmaterialien?
5. Welche Vor- und Nachteile hat kompostierbare Verpackung?

1. Kompostierbare Verpackung – was ist das und welche Möglichkeiten gibt es?

Kompostierbare Verpackung ist ein Begriff, den man immer häufiger hört und liest. Doch was bedeutet er eigentlich? Kompostierbare Verpackungen sind Produkte, die aus natürlichen Materialien wie Pflanzenfasern oder cellulosehaltigen Kunststoffen hergestellt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verpackungsmaterialien können sie unter bestimmten Bedingungen zu Kompost(-erde) verarbeitet werden. Das heißt, sie werden innerhalb einer bestimmten Zeit von Mikroorganismen zersetzt und können anschließend als Düngemittel für die Landwirtschaft oder den Garten genutzt werden. 

Diverse Materialien können inzwischen zu kompostierbaren Verpackungen weiterverarbeitet werden. Die bedeutendsten davon sind:

  • Stärke ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Biofolien, wie Maisstärkefolie.
  • Cellophan ist eine biologisch abbaubare Folie aus Cellulose, die aus Holzpulpe gewonnen wird. Sie ist hitze- und feuchtigkeitsbeständig und ideal für die Lebensmittelverpackung geeignet.
  • Papier aus alternativen Faserquellen ist eine großartige Möglichkeit, um nachhaltig zu produzieren. Apfel-, Kakao- und Graspapier sind hierbei besonders beliebt.
  • Bagasse ist das trockene, breiige und faserhaltige Material, das nach dem Zerkleinern von Zuckerrohr- oder Sorghumstängeln zur Saftgewinnung übrig bleibt. Da es aus pflanzlichem Material besteht, ist es ein natürliches und umweltfreundliches Produkt. Bagasse wird weltweit als Abfallprodukt von der Zuckerindustrie produziert. In einigen Ländern wird es jedoch bereits zur Herstellung von Papier, Pappe und anderen Produkten verwendet.
  • Weizenstroh ist ein faserhaltiges Nebenprodukt der Weizenproduktion, das normalerweise verbrannt wird. Es hat jedoch einige unglaubliche Eigenschaften, die es zu einem nützlichen Material sowohl in der Landwirtschaft als auch in anderen Industrien machen.
  • Faserpflanzen wie Hanf, Sisal, Jute oder Palmfasern können vielfältig eingesetzt werden. Sie sind ideal für Seile, Teppiche, Möbel und Taschen sowie als Thermoverpackungen geeignet.
  • Biobasierte Kunstoffe: Diese werden ganz oder teilweise aus biologischen Rohstoffen produziert und sind dadurch nachhaltiger als die herkömmlichen fossilen Kunstoffe. Nicht alle sind zwar kompostierbar, aber durchweg biologisch abbaubar.

Wichtig zu wissen: Verpackungen aus den hier aufgeführten Materialien können sortenrein, unbeschichtet, unbehandelt und unbedruckt kompostiert werden. Druckertinte, Klebebandreste oder Metallteile wie Klammern verhindern jedoch eine erfolgreiche Kompostierung. Ausnahmen sind wasserbasierte Farben und Druckertinte mit dem Siegel „OK Compost Industrial“ oder „OK Compost Home“.

2. Welchen Sinn hat kompostierbare Verpackung?

Kompostierbare Verpackungen sind eine nachhaltige Lösung für das Problem der Verpackungsmüllproduktion. Sie helfen, die Umweltbelastung durch Müll zu reduzieren und die Ressourcen zu schonen, die für die Herstellung von herkömmlichen Verpackungsmaterialien erforderlich sind.

3. Für wen eignet sich kompostierbare Verpackung?

Der Umstieg auf kompostierbare Verpackungen eignet sich für alle, die Wert auf umweltfreundliche Produkte legen. Da die Produktion von kompostierbaren Verpackungsmaterialien meist aufwendiger und teurer ist als die Herstellung von normalen Verpackungsmaterialien, ist es jedoch wichtig zu wissen, ob sich der Aufwand lohnt. In den folgenden Absätzen geben wir dir Antworten auf diese Frage.

4. Wie funktioniert die Kompostierung von Verpackungsmaterialien?  

Kompostierbare Verpackungen werden aus natürlichen Materialien hergestellt, die im Gegensatz zu Kunststoffen nicht nur biologisch abbaubar, sondern eben gänzlich kompostierbar sind. Die Kompostierung ist ein natürlicher Prozess, bei dem Mikroorganismen die organischen Stoffe in CO2 und Wasserdampf zersetzen, bis am Ende nur noch Erde übrig bleibt. Kompostierbare Verpackungsmaterialien können auf verschiedene Weise kompostiert werden. Die industrielle Kompostierung ist ein mechanischer und thermischer Prozess, bei dem die Verpackungsmaterialien in einer speziellen Anlage zersetzt werden. Bei der biologischen Kompostierung werden die Verpackungsmaterialien in einem Komposthaufen oder -behälter verrotten gelassen. Die industrielle Kompostierung ist oft die effektivste Methode, um kompostierbare Verpackungsmaterialien zu kompostieren. Allerdings ist sie auch die teuerste Methode und erfordert spezielle Anlagen und Ausrüstung. Die biologische Kompostierung ist die günstigste Methode, aber sie ist auch die langsamste und weniger effektive Methode.

5. Welche Vor- und Nachteile hat kompostierbare Verpackung?

Kompostierbare Verpackung – Vorteile:
Die Nutzung kompostierbarer Verpackungen hat viele Vorteile. Zum einen ist die Produktion von kompostierbaren Materialien oft energieeffizienter als die Herstellung von herkömmlichen Kunststoffen. Zum anderen reduziert die Nutzung kompostierbarer Verpackungen die Menge an Müll, die in unseren Mülldeponien landet und ist in der Herstellung ressourcenschonender. Denn nachdem die Verpackung zu Kompost verarbeitet wurde, kann sie anschließend als Düngemittel wiederverwendet werden. Dadurch wird verhindert, dass sich in den Deponien giftige Chemikalien anreichern und das Grundwasser verschmutzen.  

Kompostierbare Verpackung – Nachteile:
Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Nutzung kompostierbarer Verpackungen. Zum einen ist die Produktion oft aufwendiger und teurer als die Herstellung von herkömmlichen Kunststoffen. Zum anderen müssen kompostierbare Verpackungen unter bestimmten Bedingungen entsorgt werden, damit sie richtig zersetzt werden können.
Wenn sie zusammen mit normalem Müll in der Mülltonne landen, werden sie nicht richtig zersetzt und verrotten stattdessen einfach nur. Das Problem ist also, dass viele Menschen noch nicht genau wissen, wie der Entsorgungsprozess bei dieser Art von Verpackung abläuft.
Außerdem können bei der industriellen Kompostierung hohe Temperaturen entstehen, die schädliche Chemikalien freisetzen können. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei der biologischen Kompostierung unerwünschte Pflanzen oder Tiere entstehen können. 

Fazit: Kompostierbare Verpackung – ja oder nein?

Kompostierbare Verpackungen sind nachhaltig und umweltfreundlich, aber auch teuer und nicht immer leicht zu bekommen. Sie bieten in manchen Fällen eine gute Alternative zu Verpackungsmaterialien aus herkömmlichen Kunststoffen oder Metall. Allerdings ist es sehr wichtig, die kompostierbaren Verpackungen richtig zu verwerten. 

Eine gute und bereits überwiegend genutzte Alternative sind Verpackungen aus Pappe oder Papier:

  • Die Rohstoffe zur Herstellung von Papier und Pappe sind erneuerbar und leicht verfügbar. Dies bedeutet, dass wir sie immer wieder verwenden können und sie nicht bald ausgehen werden. Sie sind also nachhaltig und eine gute Wahl für die Zukunft.
  • Durch das Recycling von Papier-Abfällen kann man bis zu 80% des Rohmaterials wiederverwerten.
  • Das Recycling von Papier ist eine großartige Möglichkeit, Abfall zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Papier kann bis zu 25 Mal recycelt werden, ohne an Haltbarkeit oder Widerstandsfähigkeit einzubüßen. Dies bedeutet, dass jede Tonne recyceltes Papier die Verwendung von 17 Bäumen spart. Darüber hinaus verringert das Recycling von Papier die Emissionen von Schadstoffen in der Luft um 95%.

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