Vom einfachen Packtisch zum vollautomatischen Verpackungsprozess – Miles Lamberty im Interview über die Planung einer Packstraße

Die Automatisierung von Verpackungsprozessen bietet viele Vorteile. Eine solche Investition sollte stets gut durchdacht sein.

Miles Lamberty, Geschäftsführer der erka Verpackungssysteme GmbH, berät seine Kunden täglich zu individuellen Automatisierungslösungen im Verpackungsprozess. Im Gespräch verrät er uns, wie er bei der Planung einer Verpackungsstraße vorgeht und welche wirtschaftlichen Vorteile bereits Teilautomatisierungen im Betrieb bringen können.  

Hallo Herr Lamberty, welche Vorteile bietet eine automatische Verpackungsstraße? 

Eine automatische Verpackungsstraße bringt dem Kunden gleich mehrere Vorteile: Zum einen dient sie der Prozessoptimierung, indem sie die Geschwindigkeit von Verpackungsabläufen beachtlich steigert. Zum anderen werden die Mitarbeiter im Lager durch automatisierte Prozesse stark entlastet. Ein händisch ausgeführter Verpackungsschritt ist für den Beschäftigen immer körperlich anstrengender als wenn dieser mithilfe von Verpackungstechnik ausgeführt werden kann. 

Wie gehen Sie bei Ihren Kunden bei der individuellen Planung einer Packstraße vor? 

Zunächst betrachten wir bei einem ersten Termin beim Kunden die örtlichen Gegebenheiten, um festzustellen, inwieweit der Platz für die entsprechende Technik ausreichend ist. So können wir ausmachen, welche Verpackungstechnik grundsätzlich platztechnisch möglich wäre. Im Gespräch mit dem Kunden vergleichen wir die Wünsche und Vorstellungen mit dem vorhandenen Platzangebot wie auch dem Budget.  

Von großer Bedeutung sind dabei die gewünschte Leistungsstärke und die bisherige Anzahl der verpackten Pakete. Die verwendeten Verpackungsarten, insbesondere die Art der Kartonagen, sind wesentlich für die Auswahl der richtigen Verpackungsmaschine. Nach der Prüfung der relevanten Rahmenbedingungen können wir nun die Verpackungsprozesse ausarbeiten und dem Kunden darstellen. 

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Welche Faktoren spielen bei der Planung die größte Rolle? 

Bei der kompletten Planung stehen immer die Vorstellungen und Wünsche des Kunden im Mittelpunkt. Die verwendeten Verpackungsmaterialien müssen für die Planung im Detail geprüft werden. Wenn Verpackungsarten wie Kartonagen verwendet werden, die sich abseits der Norm befinden, muss dies bereits bei der Planung kalkuliert werden. Nicht alle Maschinen können alle Verpackungsarten gleich gut verarbeiten. Gegebenenfalls muss dann eine parallele Rollenbahn eingeplant werden, um auch diese Verpackungsart dann effizient verarbeiten zu können.  

Für wen eignet sich eine Packstraße? 

Eine genaue Definition ist schwierig. Grundsätzlich es so, dass für jedes Unternehmen mit einem regelmäßigen Paketversand zumindest eine Teilautomatisierung sinnvoll ist. Neben den Effizienzvorteilen werden die Beschäftigten körperlich so entlastet. Gerade im demografischen Wandel, in dem die Mitarbeiter immer älter werden, ist es wichtig, dass diese bei körperlich anstrengender Arbeit so gut wie möglich unterstützt werden. 

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Welche Maschinen können integriert werden? 

Die Palette an möglichen Maschinen für eine Verpackungsstraße ist vielfältig. Unser Sortiment umfasst Kartonaufrichter bis hin zu Kartonverschließern. Aber auch entsprechende Packtische, die im Verpackungsprozess integriert werden, sind Teil unseres Angebots. Abgerundet wird die Packstraße mit Fördertechnik, Etikettiermaschinen, Umreifungsmaschinen und Palettierrobotern. Wir sind in der Lage, den kompletten Prozess abzubilden, den eine Versandverpackung durchläuft. 

Ab welchen Kennzahlen lohnt es sich, Verpackungsprozesse zu automatisieren? 

Als Faustregel gilt, sobald es eine Person in einem Unternehmen gibt, die nur mit Verpacken beschäftigt ist, lohnt es sich, einen gewissen Automatisierungsgrad einzubringen. Vor allem in Zeiten von Wachstum kann dies sehr sinnvoll sein. In der Praxis kommt es dann häufig an einem Zeitpunkt dazu, dass das Paketaufkommen für eine Person zu viel wird, für zwei Personen jedoch zu gering ist. Automatisierte Prozesse helfen, diesen Übergang gut zu überbrücken. 

Ein weiterer Aspekt ist die natürliche Ermüdung der Mitarbeiter im Lager. Wenn diese den ganzen Tag ohne die Unterstützung von Verpackungsmaschinen arbeiten müssen, ermüden sie im Laufe des Tages. Hier ist es zu beobachten, dass diese vormittags deutlich schneller arbeiten als nachmittags. Durch eine Automatisierung lässt sich hier eine Konstante einbringen. 

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Welche Einsparpotenziale bieten Automatisierungen? 

Die Einsparpotenziale kommen sehr darauf an, welche Art von Produkten verpackt werden sollen und wie gut diese Verpackungsprozesse bisher auch schon per Hand funktioniert haben. Man kann aber durchschnittlich von 40-50 % Einsparpotenzial reden. In der Regel verlaufen die Verpackungsprozesse automatisiert etwa doppelt so schnell und es kann so deutlich mehr im selben Zeitraum verpackt werden. 

Wie flexibel kann eine Packstraße sein? 

Das ist ganz unterschiedlich. Bei der Planung der Packstraße versuchen wir immer so vorausschauend wie möglich zu agieren und gewisse Sicherheiten bereits einzubinden. Grundsätzlich ist es so, dass die Prozesse für eine bestimmte Produktrange ausgelegt werden. Aber wenn abzusehen ist, dass es in Zukunft Veränderungen in der Verpackungsgröße geben kann, kann dies im Vorfeld mit einkalkuliert werden. Bei größeren Veränderungen unterstützen wir aber auch hinterher immer gerne, bestehende Packstraßen an neue Bedingungen anzupassen.   

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Haben Sie noch weitere Tipps für den Leser? 

Ich empfehle grundsätzlich, dem Thema Automatisierungen offen gegenüber zu stehen. Sie kann, wenn sie richtig implementiert wird, den Mitarbeitern und dem Unternehmen einen zusätzlichen Vorteil im Wettbewerb einbringen. 

Herzlichen Dank für dieses interessante Interview! 

Möchten auch Sie wissen, wie Sie mit automatisierten Verpackungsprozessen Kosten in Ihrem Unternehmen sparen und effizienter verpacken können? Gerne beraten wir Sie individuell und unverbindlich. Jetzt Kontakt aufnehmen! 

Svenja Lamberty

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